Melanome und UV-Strahlung

Melanoma and UV Radiation

Während die Fallzahlen von Melanoma-Hautkrebs, also bösartigem Hautkrebs, in Europa weiter ansteigen, scheinen sie in Nordamerika und Ozeanien zu sinken. Ursachen dafür ging eine Gruppe von Wissenschaftlern aus Frankreich, Columbien, Brisbane, Atlanta und Großbritannien Auf die Spur. Sie untersuchten, wie sich die Fälle von bösartigen Melanomen in den verschiedenen Teilen der Erde in den vergangenen Jahren entwickelt hat.

Was wurde untersucht?

Nun ist es schwierig, für eine ganze Bevölkerung zu sagen, wie stark sie UV-Strahlung ausgesetzt ist. Daten, die über jeden Bürger einer Stadt aufschlüsseln, wann er wie lange bei welchem UV-Index und mit welchen Schutzvorkehrungen in der Sonne war, gibt es nicht. Darüber hinaus gibt es auch kein Volk, das komplett ohne den Einfluss der Sonne leben kann. Daher musste die Untersuchung einen anderen Weg finden, die Risiken zu analysieren.

Die Herangehensweise

Die Wissenschaftler schauten sich also Diagnosen von schwarzem Hautkrebs im Kontext Land, Alter, und Geschlecht für das Jahr 2012 an. Diese verglichen sie mit einer 1903 geborenen Referenzkohorte aus Großbritannien. Sie wählten diese Zeit, weil es damals üblich war, dass die Kleidung fast den gesamten Körper bedeckt. Die Forscher stellten fest: Bei den Menschen, die um 1903 lebten, litt nur einer von 100.000 an bösartigem Hautkrebs.

Für den Vergleich griffen die Wissenschaftler auf die Erhebung GLOBOCAN 2012 zurück, die alle Länder mit mindestens zehn Melanomafällen und deren Fallzahlen sammelte – immerhin 153 Länder und 96 Prozent der Melanomabelastung weltweit.

In einer zweiten Analyse schlussfolgerten die Wissenschaftler nun, wie viele der Fälle von Melanoma-Hautkrebs hätten verhindert werden können, wenn die Betroffenen Fallraten ähnlich der aus Ländern im Gebiet südlich der Sahara erleben würden. Die südafrikanische Bevölkerung ist starkpigmentiert, meist dunkelhäutig und erlebt weniger Fälle von Melanomabildung.

Die Ergebnisse der Untersuchung zu Melanoma-Hautkrebs

Ihre Analysen zeigen, dass von den 2012 neu diagnostizierten Melanomafällen etwa 75 Prozent auf die UVR-Exposition zurückzuführen sind. Bezogen auf alle Krebsneuerkrankungen sind das mehr als ein Prozent, die direkt mit UV-Strahlungen in Verbindung gebracht werden können. Mehr als 90 Prozent der Fälle von Melanoma-Hautkrebs treten dabei in sehr hoch entwickelten Ländern auf. Dabei sind vor allem die Altersgruppen zwischen 50 und 69 Jahren und mehr Männer als Frauen betroffen.

Das Votum der Gruppe: Wir müssen dringend mehr aufklären, uns besser schützen und über den Einfluss von UV-Strahlen sprechen. So könnten sich, so die Wissenschaftler, die Fallzahlen auch hierzulande auf ein Niveau der weniger gefährdeten Regionen reduzieren lassen. Nicht nur helle Hauttypen seien besonders gefährdet, auch unser Umgang mit der Sonne – häufiges Sonnenbaden, an warmen Tagen sehr kurze Kleidung, die die Haut stark der Sonne aussetzt, die Tendenz, als Urlaubsorte sonnenreiche Gegenden zu wählen – seien Indikatoren.

Die Studie legt besonderen Wert darauf, zu betonen, dass besonders Eltern darauf achten müssen, wie viel UV-Strahlung ihre Kinder ausgesetzt sind, da unsere Haut im Kindes- und Jugendalter sehr anfällig für Karzinome ist.


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